Futoker und Jareker Gedenktafeln in Ulm

Futoker und  Jareker  weihen Gedenktafeln in Ulm ein


am Samstag, den 24. Juli 2010

Bild 1 - (von links:) Stefan Barth (HOG Futok), Michael Rettinger (OA Jarek ),
Ivo Gönner (Oberbürgermeister von Ulm), Michel Schmidt (OA Jarek),
Hans Supritz (Bundesvorsitzender der Donauschwaben) vor den zwei
 neuen Gedenktafeln an der Stadtmauer am Donauschwabenufer in Ulm.


Der OA Jarek berichtet:


Es sollte endlich wahr werden, was wir Jareker uns schon sehr lange wünschten, aber aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen konnten: Wir konnten am Samstag, 24. Juli 2010 unsere  Jareker Gedenktafel  am Donauschwabenufer in Ulm enthüllen.

Möglich gemacht hatten es Michael Rettinger, der 2. Vorsitzende des OA (seit dem Jareker Treffen am 25. September 2010 in Beuren neuer 1. Vorsitzender des OA), und seine Frau Eva, die durch ihre großzügige Finanzierung der Tafel den Wunsch der Jareker endlich erfüllten.

Bild 2 - Unsere Jareker Gedenktafel am Donauschwabenufer in Ulm.

So trafen sich also an diesem regnerischen Samstagmorgen Oberbürgermeister Ivo Gönner, der Oberbürgermeister von Ulm, der Bundesvorsitzende Landsmannschaft der Donauschwaben, Hans Supritz, und die Vertreter der beiden Gemeinden Jarek und Futok. Bei den Jarekern waren dies Michael Schmidt, der 1. Vorsitzende des OA Jarek und Michael Rettinger, sowie einige Mitglieder des OA und eine Anzahl Jareker aus der Umgebung. Umrahmt wurde die Feier von einer Bläserkapelle aus Ulm.

Ivo Gönner begrüßte die Gäste und bemerkte, dass er sich freue, wieder zwei weitere Tafeln von donauschwäbischen Gemeinden enthüllen zu können. Er erzählte in seiner Rede von der engen Verbindung der Stadt Ulm zu den Ländern des Donauraumes, die seit der Zeit der Auswanderung auf “Ulmer Schachteln“ bis heute besteht und die seit dem Wegfall des “Eisernen Vorhangs“ immer intensiver geworden ist. Durch die Errichtung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in der Nähe des Donauschwabenufers vor 10 Jahren kämen immer mehr Besucher in die Stadt, die sich für die Geschichte der Donauschwaben interessierten. Dabei wäre auch häufig ein Spaziergang entlang der Donau bis zum Denkmal für die Auswanderer und der Mauer mit den Gedenktafeln eingeschlossen. Von diesen Wiesen am Donauufer seien einst die Auswanderer in eine unsichere Zukunft ins ferne “Ungarland“ aufgebrochen. Einige von ihren Nachkommen hätten sich nach Flucht und Vertreibung wieder in Ulm angesiedelt.

Hans Supritz bedankte sich im Namen der Landsmannschaft der Donauschwaben für die enge und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Ulm. Er “outete“ sich als einer der Zurückgekehrten und ergänzte, dass er auch durch seine Heirat mit einer “waschechten“ Ulmerin hier in Ulm eine neue Heimat gefunden habe, in der er sich sehr wohl fühle. Er fügte hinzu, dass Oberbürgermeister Gönner immer ein offenes Ohr für die Donauschwaben habe und so sei es ohne Probleme möglich gewesen, zwei weitere Tafeln an der Mauer anzubringen. Allerdings sei es absehbar, dass der begrenzte Raum an der Mauer dem weiteren Anbringen von Tafeln eine Grenze setzen werde.

Michael Schmidt sprach Oberbürgermeister Gönner und Hans Supritz ebenfalls seinen Dank aus. Er freue sich, dass hier an dieser Stelle auch der Name unserer Heimatgemeinde Jarek “verewigt“ werden konnte und die Erinnerung an unser Dorf wach gehalten werden könnte, das als letztes und kleinstes in der Batschka im Jahr 1787 von 80 Familien gegründet und angesiedelt worden war. Während sechs Generationen hätten es ihre Nachkommen zu einer blühenden Gemeinde entwickelt, bis im Oktober 1944 fast alle Einwohner das Dorf in mehreren Trecks verlassen mussten.

Auch an die darauf folgende Geschichte des Dorfes, das als eines der schlimmsten  Vernichtungslager eine traurige “Bekanntheit“ bei den Donauschwaben erlangt hätte, erinnert die Tafel. Im Lager Jarek fanden mehr als 6.500 Menschen einen grausamen Tod. Es waren vorwiegend Alte, Kranke und auch über 950 Kinder.

Dann bedankte sich Michael Schmidt bei Michael Rettinger und seiner Frau Eva für die großzügige Stiftung. Es ist die zweite Tafel, die die Jareker in diesem Jahr enthüllen konnten. Die erste wurde am 5. Juni 2010 im Gemeindehaus von Bački Jarak angebracht. Auch sie konnte nur mit großem persönlichen Einsatz vor Ort von Michael Rettinger und mit Hilfe von Hans Supritz errichtet werden (siehe dazu Bericht unter Aktuelles vom Juni 2010). Der OA-Vorsitzende lobte Michael Rettinger für seine Tatkraft. Seit seiner Wahl in den OA habe er Vieles bewegt. Er sei ein “Macher“, der die Sachen anpacke und erfolgreich durchsetze. Er freue sich, dass wir ihn in unseren Reihen hätten.

Nach den Reden enthüllten die beiden Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaften Jarek und Futok die Tafeln und legten am Auswandererdenkmal der Donauschwaben ein Blumenbukett nieder.

Bild 3 - Die Jareker Gruppe vor den neuen Gedenktafeln in Ulm.

Zum Ausklang trafen sich die Teilnehmer der Veranstaltung zu einem Mittagessen in den Donaustuben.

 

Inge Morgenthaler

OA Jarek, im Juli 2010

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Bild 4 - Der Text auf der Jareker Gedenktafeln in Ulm lautet:

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Von der Einweihungsfeier der Futoker und Jareker Gedenktafel  an der Stadtmauer
am Donauschwabenufer in Ulm, am Samstag, 24. Juli 2010,
nachfolgend die insgesamt 24 Bilder zum "durch-klicken" in einer "
Bilder-Galerie".

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